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Die Familie Leist ist gemeinsam für den SSV Gusborn am Ball: (von links) Mutter Kathrin, Tochter Marlen, Vater Torsten sowie die beiden weiteren Töchter Kim-Laura und Naomi. [Foto: privat]
Ein Vater und seine Tochter sowie ein Ehepaar haben im niedersächsischen Wendland wohl ein kleines Stück weit Fußballgeschichte geschrieben, das über den Fußballkreis Lüchow/Dannenberg hinaus geht. Denn: Bei der Partie SSV Gusborn gegen SV Küsten in der Kreisliga der Altherren-Ü 40 waren beide Männer-Mannschaften auf dem Platz des SSV mit je einer Frau verstärkt.
Nicole Slawski heißt die Protaganistin der Gäste in jenem speziellen Match: Sie hatte bereits vorher mit ihrem Vater Hans-Joachim Herrmann im gleichen Team gespielt. Und zwar eben beim SV Küsten in der Altherrenliga-Ü 40 auf Kreisebene. Gleichwohl sie gegen den SSV Gusborn zunächst auf der Bank des 7er-Teams Platz genommen hatte. Nichtsdestotrotz: Dass ein Vater und seine Tochter in einem Pflichtspiel gemeinsam in dem gleichen Team kicken, dürfte wohl nicht nur in der Region ein absolutes Novum sein und hat dem Fußball in der 1.400-Einwohner-Ortschaft ein besonderes Image verliehen.
"Torsten, mach mir doch mal 'nen Pass!"
Auf Gusborner Seite lief Kathrin Leist bei jenem historischen Spiel zusammen mit ihrem Ehemann Mann Torsten auf. Der SSV Gusborn ist ein Dorfklub direkt zwischen Dannenberg und dem Ufer der Elbe beheimatet. Gusborn hat rund 1300 Einwohner und gehört als Ortschaft zur Gesamtgemeinde Elbtalaue. Torsten Leist ist dort Spielertrainer. Auch sein Bruder gehört dieser Ü 40-Mannschaft im SSV an. Die Leists waren somit Pioniere als erstes Ehepaar, das jemals in einem Pflichtspiel auf Ebene des Kreises Lüchow-Dannenberg gemeinsam am Ball war. Allerdings musste auch Kathrin zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Kathrin Leist vom SSV Gusborn und Nicole Slawski vom SV Küsten hatten dennoch ein schönes Fußballspiel erlebt, heißt es. Auch wenn dieses geschichtsträchtige und ungewöhnlich besondere Match mit 11:0 für Küsten eindeutig endete. Welch ein spezieller Saisonauftakt. Währen die Gusborner nach drei Spieltagen noch auf den ersten Punkt hoffen, stehen Küstens Kicker deutlich besser da. In der Kreisliga nämlich läuft es für die Ü 40 des SV Küsten bisher auf Rang vier bei positiver Torbilanz recht ordentlich. Im Wettbewerb um den Kreispokal hatte Trainer Jens Sadrinna zuletzt zwar Nicole Slawski in der 52. Minute eingewechselt – an der 2:3 Niederlage beim MTV Dannenberg aber konnte auch die Frau bei den Männern nichts mehr ändern.
Im Wendland sind beide Frauen aus Küsten und Gusborn die ersten Fußballerinnen, die in Pflichtspielen im Männerbereich aufgelaufen sind. Und sie dürfen das dort auch. Denn seit einigen Jahren ist es für Frauen im Kreis Lüchow-Dannenberg erlaubt, auch im männlichen Altligabereich Ü 40 und im Ü 50-Bereich mitzuspielen. Was im normalen Herrenbereich verboten ist, weil es in diesen Altersklassen eigene Spielklassenangebote für Frauen gibt, eröffnet die neue Regelung als Besonderheit für interessierte Oldies weitere Perspektiven, dem Fußball aktiv treu zu bleiben. Denn ein Altfrauenteam im Spielbetrieb ist in der Praxis kaum realisierbar.
In der vergangenen Saison hatte der SSV den Anfang gemacht und diese spezielle Öffnung bei den Ü 40- und Ü 50-Oldies als Möglichkeit wahrgenommen. Da half Kathrin Leist zwei Mal im knapp besetzten männlichen Altliga-Team des SSV Gusborn aus. Dabei hat die 45-Jährige erst vor fünf Jahren mit dem Fußball in einem Frauenteam angefangen.
Angesichts ihres Debüts bei den Männern kann Kathrin Leist sich auch ein gewisses Schmunzeln nicht verbergen. Beim jüngsten Spiel gegen Küsten war sie bereits zum dritten Mal im Team der Gusborner Männer dabei und fühlt sich voll anerkannt. „Achte auf die 3!", hört man oft vom Gegner. Die 3 ist meine Rückennummer bei den Ü 40-Herren. Offenbar herrscht bei unseren Gegnern einigermaßen Respekt vor mir“, freut sich die Exotin aus dem Gusborner Männerteam.
„Meine drei Töchter spielen gefühlt schon seit dem dritten Lebensjahr Fußball. Als Mutter ist man natürlich immer dabei. Und ob ich nun neben oder auf dem Platz stehe, ist doch egal. Also habe ich meinem Mann gesagt: Torsten, mach mir doch mal 'nen Pass“, erzählt sie über den späten Start ihrer Karriere. „Zumal damals bei den Frauen im Bezirk mit elf Leuten immer etwas eine Personalknappheit herrschte, war ich als neue Spielerin gut zu gebrauchen. Ich komme übrigens aus einem wirklich kleinen Dorf mit rund 100 Einwohnern. Da haben wir früher oft alle gemeinsam gekickt, egal ob Männlein oder Weiblein. Hauptsache war, Du hast mitgekickt. Früher gab es ja auch gar keine Fußballmöglichkeit für Frauen und Mädchen.“
Der Fußball ist in der Familie ein absolutes Dauerthema. Denn die Leists sind fürwahr eine echte Fußballfamilie. Torsten Leist ist seit einigen Jahren Vereinsvorsitzender des SSV Gusborn von 1921 e.V., außerdem Fußballobmann. Tochter Marlen, die am vergangenen Donnerstag ihren 20. Geburtstag gefeiert hat, ist Schriftführerin, Torstens Bruder Birger Leist ist Kassenwart und deren Vater Otto Leist sitzt im Ehrenrat des SSV.
Mit ihren Töchtern Kim-Laura (21), Marlen und Naomi übrigens stand Kathrin Leist auch schon gemeinsam auf dem Platz. Natürlich im Frauenteam des Vereins und als deren Oldie mit der Rückennummer 63. Die 17-jährige Naomi ist von den B-Juniorinnen gerade erst zu den Frauen aufgerückt, die in der 1. Kreisklasse als Bezirksliga-Absteiger derzeit eine ordentliche Rolle spielen.
Neulich, beim 4:3 der Gusborner Siebener-Frauen im Auswärtsspiel gegen SG Eintracht Lüneburg III, waren gleich fünf Leists engagiert. Die drei Töchter, die Mutter auf der Reservebank und der Vater als Trainer. Und Naomi hat beim ersten Saisonsieg den Treffer zum 4:3 erzielt, während alle anderen Leist-Spielerinnen überwiegend in der Defensive aktiv sind. Zuletzt, beim 2:3 auswärts gegen Spitzenreiter SC Lüchow, erzielten Naomi und Kim-Laura Leist beide SSV-Treffer. Kim-Laura liegt mit fünf Treffern nach fünf Spielen auf Rang drei in der Torliste der 1. Kreisklasse. Knapp dahinter folgt Naomi, die schon vier Mal traf.
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