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Der Facebook-Appell von Jugendtrainer Christian Hildebrandt (Bild unten links) wurde mehr als 6.000 Mal geteilt. [Foto: Fotos imago, privat; Collage FUSSBALL.DE]
Mit einem Facebook-Post hat Christian Hildebrandt für Furore gesorgt. Der Trainer der E 4-Jugend der Füchse Berlin Reinickendorf hat sich in einem flammenden Appell über die Nöte eines Jugendtrainers ausgelassen und dabei den schwierigen Umgang mit Spielereltern und die fehlende Wertschätzung für das zeitaufwändige ehrenamtliche Engagement thematisiert.
Sein Beitrag „Ich liebe diesen Job...“ wurde inzwischen mehr als 6.000 Mal geteilt und unzählige Male kopiert und kommentiert. In seinem Post heißt es unter anderem: „Ich liebe diesen ‚Job‘!! Und die, die ich kenne, ebenfalls. Bitte behandelt meine Trainerkollegen nicht wie eure Angestellten oder als Dienstleister des Vereins. Wir sind für eure Kinder da! So wie Eltern das Beste für ihre Kinder wollen, wollen wir auch das Beste für die Kinder geben. Mal klappt es gut, mal weniger gut ... wie bei euch.“
Im Interview mit FUSSBALL.DE erzählt der 47 Jahre alte Berliner, warum er sich den Frust von der Seele geschrieben hat und warum er sein Ehrenamt als Trainer trotzdem nach wie vor liebt.
FUSSBALL.DE: Herr Hildebrandt, gab es für Ihr Statement einen konkreten Anlass oder war es einfach mal an der Zeit, vor allem den Eltern der jungen Kicker die Augen zu öffnen, was Sie und Tausende anderer Fußball-Trainer in Deutschland leisten?
"Wir verstehen uns nicht als Bring- und Holdienst für die Kids, sondern wollen sie sportlich wie menschlich im Verein bestmöglich fördern"
Christian Hildebrandt: Nein, einen konkreten Anlass oder besonderen Vorfall gab es dafür nicht, es geht auch nicht um meine Mannschaft oder unseren Verein. Allerdings ist es schon so, dass wir davon genervt sind, dass sich Eltern zu sehr in unsere Arbeit einmischen und dabei anscheinend völlig vergessen, was wir leisten und das selbstverständlich ehrenamtlich, ohne dafür einen Euro zu sehen. Wir verstehen uns auch nicht als Bring- und Holdienst für die Kids, sondern wollen sie sportlich wie menschlich im Verein bestmöglich fördern.
Wie viele Stunden investieren Sie in einer normalen Woche in Ihre Tätigkeit bei den Füchsen?
Hildebrandt: Wir haben zweimal die Woche Training und am Wochenende ein Spiel, außerdem zwei bis drei Turniere pro Monat, in den Ferien sind es noch mehr. Dazu kommt die ganze Organisation, man muss sich mit den Trainerkollegen absprechen und natürlich mit den Eltern. Ich zähle die Stunden nicht, es mögen 20 bis 30 in der Woche sein, vielleicht vier pro Tag. Im Moment habe ich auch viel Zeit für den Fußball, da ich durch eine Erkrankung nicht arbeiten kann.
Wie viele Eltern haben denn seit vergangener Woche, seit Sie Ihren Appell geschrieben haben, Ihre Arbeit im Verein angeboten?
Hildebrandt: Auch bei den Füchsen können wir jede helfende Hand gebrauchen, sind aber schon ganz gut aufgestellt. Es gab aber nach meinem Post viele Nachrichten und Kommentare von außerhalb, in denen sich die Leute für meine offenen Worte bedankt haben und das Thema im Verein ansprechen wollten. Es gab sogar einen Beitrag aus Wien, in dem stand, dass sie gut fanden, was ich da geschrieben habe und was sie in ihrem Verein machen wollen.
Die Reaktionen zeigen, dass Sie vielen Ehrenamtlichen im Fußball offenbar aus der Seele geschrieben haben ...
Hildebrandt: Ja, es waren fast durchweg positive Reaktionen dabei, auch eine Zeitung hat angefragt, ob sie den Text veröffentlichen dürfte. Vorstände von anderen Vereinen haben bei mir angefragt, ob sie Flyer mit den Text bedrucken dürfen und sogar die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft möchte den Post auf ihrer Internetseite bringen. Das zeigt schon, dass ich einen Nerv getroffen habe. Nur eine Mutter war dabei, die fragte, was das sollte, sie würde schließlich ihr Kind doch auch zum Training fahren. Na ja, das kann ich nicht wirklich ernst nehmen, viele kennen mich im Berliner Fußball und wissen daher, wie ich mich engagiere.
Was machen Sie noch, außer die E 4 der Reinickendörfer Füchse zu trainieren?
Hildebrandt: Ich habe Sportangebote für Flüchtlinge organisiert und tausche mich oft mit den Trainerkollegen in Berlin aus, was man noch alles für die Kids machen kann. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel eine Mini-WM mit 32 Mannschaften auf die Beine gestellt, das war für die Kinder ein einmaliges Ereignis.
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