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Tolles Medienecho: GSV Moers schlägt sich wacker gegen den Bundesligisten Rot Weiß Essen[Foto: Screenshot NRZ-Online 21.01.2024, Foto: Oleksandr Voskresenskyi/Moers]
In der ersten Runde des Niederrheinpokals scheidet die U 17 des GSV Moers gegen den Bundesligisten Rot Weiß Essen aus. Vor einer Rekordkulisse von über 150 Zuschauenden halten die Moerser lange die Null fest, zeigen sich sehr kampfstark und müssen sich nach späten Gegentoren (55‘ und 80‘) doch geschlagen geben. Achtungserfolg gegen den zwei Ligen höher spielenden Junioren-Bundesligisten.
Bis zuletzt war unklar, ob das Erstrunden-Pokalspiel würde stattfinden können. Zu winterlich das Wetter der letzten Tage, zahlreiche Absagen anderer Matches standen im Raum. Aber rechtzeitig zum großen Pokalsonntag sprang die Ampel auf „Grün“: Der Kunstrasenplatz des GSV war trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt schnee- und eisfrei, einem Match gegen den B-Junioren-Bundesligisten Rot Weiß Essen stand nichts mehr im Wege.
Die von Ex-Profi Michael Delura gecoachten Jungs aus dem #FördeRWErk belegen in der Junioren-Bundesliga West den siebten Tabellenplatz und treffen regelmäßig auf Größen wie Schalke, Leverkusen, Dortmund und Gladbach. Heute stand allerdings der Ausflug nach Moers auf der Tagesordnung, für die Ambitionen des RWE eher als Pflichtaufgabe betrachtet. Bis auf einen 2008er standen nur Altjahrgänge in der Essener Startformation, ihren Liga-Top-Torjäger hatten die Rot-Weißen heute nicht in den Kader genommen.
Auf Moerser Seite konnten die Trainer nicht auf den vollen Kader zurückgreifen. Delali Tsekpo fehlte verletzt, Balke erkrankt und Scholl sitzt die letzten Tage seiner Wechselsperre ab.
Mit dem Anpfiff des Unparteiischen Samet Alpaydin übernahm RWE den Ballbesitz, konnte diesen aber nicht in Torgefahr ummünzen. Die erste Halbchance des Spiels ging nach vier Minuten aber auf das Konto der Moerser, nach einem Konter ging Mumots Abschluss unter Bedrängnis aber klar über das Tor. Essen war sichtlich überrascht, wie aktiv Moers im Spiel mitmachte, jeder rot-weiße Angriff wurde frühzeitig attackiert und gestört. Mit ein bisschen mehr Glück hätte Moers in der neunten Spielminute in Führung gehen können: Einen diagonalen Steilpass von Gerber auf Mumot konnte der Moerser Kapitän im 1 vs 1 gegen den aus seinem Strafraum eilenden Keeper vorbeispitzeln, der Ball kullerte aber rechts am leeren Tor vorbei. Auf der Gegenseite holte sich ein Moerser Defensivakteur den gelben Karton ab, als er einen Essener Angriff vor dem Strafraum mit einem Foul stoppte. Der Freistoß aus einer sehr gefährlichen Distanz von 17 Metern halblinks ging allerdings klar über das Tor. So verging Spielminute um Spielminute, in denen RWE sich mühte, der GSV aber mit klugem Spiel, Leidenschaft und Zweikampfstärke dagegen hielt. Ein Abschluss von Hahn ging kurz danach (23‘) über das Tor. In dieser Phase des Spiels neutralisierten sich die Teams meist zwischen den Strafräumen, der Zwei-Klassen-Unterschied war nicht erkennbar. Folgerichtig ging es mit dem torlosen 0:0 in die Halbzeitpause, bereits jetzt für den Sonderligisten aus Moers ein sehr respektables Zwischenergebnis.
Beide Teams kamen zunächst unverändert aus der Kabine. Die erste Offensivaktion gehörte wieder den Moersern. Röttges setzte aus gut 20 Metern einen Schuss ab, der nur knapp am linken Pfosten vorbeistrich (42‘). Das Bild ähnelte dem ersten Durchgang: Der GSV leidenschaftlich in den Zweikämpfen und mit dem Versuch, mit Steilpässen auf die Stürmer zum Erfolg zu kommen, RWE mit überwiegendem Ballbesitz, aber mit wenig Torgefahr. So brauchte es einen Standard, in dessen Folge das erste Tor fiel. In der 55. Spielminute bekam Moers eine Essener Ecke nicht gut geklärt, der Nachschuss prallte mit voller Wucht an den Innenpfosten und sprang von dort weit nach Linksaußen heraus. Der Ball wurde nochmals scharf hereingebracht, per Kopfball auf den zweiten Pfosten verlängert, von wo der lauernde Essener die Kugel im Netz versenkte, das 0:1 nach einer knappen Stunde. Ein ärgerlicher, wenn auch nicht unverdienter Treffer. Die beste Chance auf den Ausgleich vergaben die Moerser, als kurz danach Mumot auf rechts den Ball eroberte, scharf in die Box passte, Gerber in der Mitte mit dem „falschen“ Fuß aber zu wenig Druck auf den Ball bekam. Essen verwaltete fortan den Vorsprung, die heute in komplett schwarz antretenden GSVer hielten mit Engagement dagegen. So lief dann tatsächlich dem GSV die Zeit davon, soviele Chancen kann man sich gegen einen Bundesligisten nicht erarbeiten, daher löste Moers in der Schlussphase die Defensivkette noch auf, um auf den Ausgleich zu drängen. Statt des Ausgleichs für den GSV gelang es aber RWE, mit einem weiteren Standard in der Schlussminute das Ergebnis noch zu verbessern. Bei einem Freistoß von halblinks stieg der eh schon große Essener am höchsten und köpfte den Ball zum Endstand von 2:0 für RWE ins Netz (80‘). Auch dieses Gegentor war aus Moerser Sicht unnötig, war der Ball doch sehr lange unterwegs und wurde der Torschütze nicht energisch genug gestört. Der Schiedsrichter, der die Partie mit seinem Gespann im Griff hatte, pfiff die Partie pünktlich ab.
In der Mixed-Zone nach dem Abpfiff schwankten die Moerser Trainer zwischen Stolz und Trauer: “Was unser Team heute geleistet hat, darf uns zu Recht stolz machen. Wir haben uns und den Moerser Fußball gegen den zwei Ligen höher spielenden Bundesligisten im Rahmen unserer Möglichkeiten sicherlich sehr vernünftig präsentiert. Die zwei Gegentore, die aus Standards resultieren, das zweite davon erst in der Schlussminute, fuchsen die Jungs. Natürlich war uns klar, dass wir gegen RWE vom Spielerischen nicht viele Chancen bekommen würden. Heute sind wir ein bisschen traurig, dass wir uns für unser Engagement nicht belohnen konnten. Morgen wird der Stolz überwiegen, dem Bundesligisten so lange, so gut Paroli geboten zu haben. Bei unserem Gegner aus Essen bedanken wir uns für das faire Spiel und sprechen unseren Glückwunsch zum Einzug ins Achtelfinale aus. Für den weiteren Saisonverlauf wünschen wir alles Gute.“
Die U 17 von Rot Weiß Essen testet vor Beginn der Bundesliga-Rückrunde noch dreimal und startet am kommenden Sonntag gegen die A-Junioren von DJK Adler Frintrop. Für den GSV Moers steht am Sonntag das wichtige Nachholspiel aus der Hinrunde bei Borussia Bocholt auf dem Kalender. Mit einem Auswärtssieg könnte Moers nach Punkten mit dem Tabellenzweiten aus Homberg gleichziehen.